Bewertungen
Die durchnittliche Bewertung ist 4.8 von 5
Prosecco, Schaumwein, alles ausser Champagner. Mit oder ohne Alkohol.
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Champagner – ein Getränk für besondere Momente
Der perlende Schaumwein mit der markenrechtlich geschützten Bezeichnung Champagner ist der Inbegriff des festlichen Getränks.
Das Öffnen einer Champagnerflasche steht für einzigartige Momente.
Durch extrem strenge Vorschriften für die Herstellung und eng begrenzte Anbaugebiete hat der Champagner diesen exklusiven Ruf ganz zu Recht.
Champagner ist und bleibt in der Welt des Weins ein Ausnahmetropfen.
Im 16. Jahrhundert gewann der Wein an Englands und Frankreichs Höfen zunehmend Beliebtheit.
Die Entwicklung zum sprudelnden Schaumwein begann dann Ende des 17. Jahrhunderts.
Aus Transportgründen füllte man den Wein schon im Anbaugebiet in Flaschen.
Diese ungewöhnlich frühe Abfüllung führte zu einer Flaschengärung mit einem prickelnd-wohlschmeckenden Ergebnis.
Ein Problem waren jedoch die explosionsartig aus den Flaschen schießenden Korken und dadurch bedingte Weinverluste.
Der dosierte Zuckerzusatz ermöglichte schließlich eine kontrollierte Gärung in der Flasche.
Mit Hilfe von Kordeln sicherte er den Korken am Flaschenhals und verhinderte so das unbeabsichtigte Entkorken.
Darauf folgten stetig weitere Verbesserungen bis zu dem heutigen Qualitätsstandard des Luxusgetränks.
Heute spielen bei der Herstellung von Champagner drei Rebsorten eine entscheidende Rolle:
die zwei roten Rebsorten Pinot Meunier (Schwarzriesling) und Pinot Noir und die weiße Traube der Chardonnay-Rebe.
Das Cuvee verleiht dem Champagner seinen jeweiligen Charakter aus Finesse (Chardonnay), Frucht (Pinot Meunier) und Fülle (Pinot Noir).
Dabei wird für Champagner nur der Most aus dem ersten Durchgang der Traubenpressung verwendet, die hochwertige Cuvée.
Neben den Rebsorten werden auch verschiedene Jahrgänge und Lagen miteinander gemischt.
Dieses Verfahren sichert als große Kür der Kellermeister von Jahr zu Jahr eine gleichbleibende Qualität und einen nahezu gleichen Geschmack.
An die Exklusivität des Champagners knüpfen sich die kunstvollen und sorgfältigen Herstellungsverfahren großer Champagner-Häuser,
versierter Winzer und kompetenter Genossenschaften.
Champagner – ein Aushängeschild Frankreichs und Teil des Weltkulturerbes
Champagner darf nur in wenigen ausgewählten Gebieten angebaut und produziert werden.
Bei den fünf Departements handelt es sich um Aisne, Aube, Haute-Marne, Marne und Seine-et-Marne.
Das 34.000 Hektar große Anbaugebiet in Grand Est, Hauts-de-France und Île-de-France ist seit 2015 UNESCO-Weltkulturerbe.
Insgesamt gibt es annähernd 360 Weinbaugemeinden in sechs qualitativ unterschiedlich klassifizierten Großregionen.
Alle auserlesene Champagner-Gemeinden sind auf einer Skala von 80 bis 100 Prozent eingestuft.
Nur 17 hundertprozentige Gemeinden dürfen Champagner als Grand Cru („großes Gewächs“) vertreiben. 44 Gemeinden (90 bis 99 Prozent) steht die Bezeichnung Premier Cru („erstes Gewächs“) zu.
Der Rest mit 80 bis 89 Prozent besitzt die Bezeichnung Appellation d’Origine Protégée („geschützte Ursprungsbezeichnung“).
Qualitätsprodukt Champagner – gewissenhaft gepflegt und überwacht
Champagner unterliegt neben dem streng abgegrenzten Anbaugebiet weiteren strikt kontrollierten Herstellungsvorschriften.
Dazu zählen vor allem eine sehr hohe Pflanzdichte, Ertragsbeschränkung und die obligatorische Handlese. Die Pressung erfolgt schonend sofort nach der Ernte.
Weitere Anforderungen sind Flaschengärung, eine Mindestlagerzeit auf der Hefe und das Verbot von Tanks zur Gärung.
Vorgeschrieben sind ebenfalls 160 Kilogramm Trauben für die Produktion von 102 Liter Most. Die besten Champagner werden jedoch nur aus den ersten 82 Litern hergestellt.
Das einzigartige Terroir
Während viele Schaumweinregionen der Welt die Méthode champenoise, die heute Méthode traditionelle genannt wird, längst adaptiert haben,
kann man eines ganz und gar nicht so einfach nachmachen.
Es ist das, was die Franzosen Terroir nennen, also das Zusammenspiel von Klima und Bodenbeschaffenheit mit der besonderen Stilistik eines Weines oder eines Winzers.
Die nördliche Lage der Champagne sorgt dafür, dass die Grundweine zwar reif werden, der Säuregehalt aber hoch bleibt und der Alkohol niedrig.
Dazu kommt der Boden, dessen hoher Kreidegehalt berühmt ist. Der Kalk- und vor allem der Kreideboden geben den Champagnern eine einzigartige Mineralität und Vitalität.